Am Wochenende vom 16.12.23 auf den 17.12.23 fand der letzte Kaderlehrgang dieses Jahr statt. Wie gewohnt beim TSV-Ginnheim in Frankfurt mit gewohnter guter Verpflegung durch den TSV. An dieser Stelle nochmals ein Dank an den TSV-Ginnheim für ihre Gastfreundschaft.
Freitag
Der Freitag wurde nicht nur zur Anreise genutzt. Am Abend trudeln die Athleten und Funktionäre nach und nach im Stützpunkt ein. Das Wiedersehen war eine große Freude bei allen und so wurde sich viel Unterhalten und ausgetauscht.
Samstag
Der Samstag begann nach dem Frühstück mit einer ausführlichen Begrüßung durch Bundestrainer Dirk Wurzler, nachdem nach und nach alle aus dem Hotel beim TSV-Ginnheim eintrudelten. Es wurde über die Zusammenstellung und Definition vom Bundeskader und Nationalteam gesprochen, sowie die neue DDV Rangliste zur neuen Saison und wie hier Punkte gesammelt werden können.
Im Anschluss folgte ein Exkurs durch Axel Krauss Präsident des DDV und Orthopädietechniker der den Körper und richtigen Stand beim Dartsport umfasst wenn er als Leistungssport betrieben wird, wie bei uns. Der Herzkreislauf wurde thematisiert, sowie das Dehnen der Muskulaturen.
Ein Großes Thema ist die Ruhefrequenz des Herzens. Umso niedriger diese Frequenz ist, desto niedriger ist sie auch in Stresssituationen, also auch im Wettkampf. Deshalb ist es wichtig, auch auf die allgemeine Fitness zu achten und den Herzmuskel uns insbesondere den Kreislauf zu stärken.
Fuß und Haltung – Was haben diese mit Dart zutun?
Als Orthopäde würde Axel Krauss am liebsten Vorschlagen Barfuß zu spielen, was leider nach den aktuellen Regeln nicht möglich ist. Deshalb ist ein fester und stabiler Stand und somit der Schuh sehr wichtig. Eine gerade und feste Standfläche ist wichtig. Deshalb sollte man von herkömmlichen Sport- bzw. Laufschuhen absehen, da diese durch ihre abgerundete Sohle keinen festen Stand bieten. Dart ist eine Standsportart. Ebenfalls sollte auf Einlagen für die Schuhe vermieden werden, da sie keinen festen Stand bieten. Thematisiert wurde von den Kaderteilnehmern auch der Triple20 Dartsshoe. Dieser wurde grundsätzlich für gut befunden, Axel Krauss nannte aber auch noch Verbesserungsvorschläge für spezielle Einzelfälle.
Ist die Hüfte wichtig beim Dart?
Ebenso wichtig wie ein fester Stand und kein Wippen oder springen beim Wurf, ist auch eine stabile Hüfte. Eine starke Hüfte ist wichtig um beim Werfen nicht im Hohlkreuz zu stehen. Ein Hohlkreuz bedeutet das Nerven eingeklemmt werden und das schlussfolgert auf kurz oder lang Rückenschmerzen die beim Spiel keinen Vorteil bieten.
Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass die allgemeine Fitness super wichtig ist. Der gesamte Bewegungsapparat muss frei von Blockaden und Einschränkungen sein. Sämtliche Gelenke und „Scharniere“ sollten frei funktionieren um nicht eingeschränkt in der Bewegung zu sein.
Nach der Einführung in die Theorie ging es für unsere Lehrgangsteilnehmer in die anliegende Sporthalle des TSV-Ginnheim. Hier hatte Axel Krauss und Frau Dr. Romea Mergner ein Zirkeltraining und diverse Übungen zum Theorieteil ausgearbeitet für alle. Nachdem alle Übungen vollzogen waren wurden alle in die wohlverdiente Mittagspause entlassen.
Zeitweilig verließen Andrea Dornbach Bundesjugendleiterin in unterstützender Begleitung von Maximilian Bliemel und ihre Jugendlichen die Halle um ein eigenes Programm zu beginnen. Es ging in eine benachbarte Schwarzlicht-Minigolfanlage um gemeinsam Spaß zu haben und das Team zu stärken. Nicardo Pieper brauchte hier am wenigsten Schläge und konnte hiermit den Tagessieg sich sichern. Im Anschluss gang es zurück zum TSV-Ginnheim um in den Räumlichkeiten des TSV weiter am Teambuilding zu arbeiten. Hier wurden verschiedene Spiele und Vertrauensübungen durchgeführt unter Anleitung von Andrea Dornbach und Maximilian Bliemel.
Nach der Mittagspause stand Dart auf dem Programm. Parallel wurde ein 170er Turnier, ein DI-DO Turnier und ein Doppel-KO Turnier mit allein Teilnehmern gespielt. Dieses zog sich bis zum Abendessen hin. Hier wurde jeder gefordert. Der Wechsel der Spielmodi und die hohe Qualität an Spielern sorgten dafür, dass alle am Ende sichtlich erschöpft waren und diese Dart-Einheit für gut befunden haben. Parallel kamen auch die jugendlichen um Andrea Dornbach und Maximilian Bliemel wieder zurück in die Räumlichkeiten um noch ein paar Checkout-Trainings durchzuführen und ein paar Übungen als Mix-Doppel zu spielen. Die 170er-Challange gewann Monique Leßmeister vor Frank Bruns, das DI-DO Turnier gewann Michael Unterbuchner vor Mitja Gustorf und im Doppel-KO Turnier gewann Michael Unterbuchner vor Frank Bruns. Das Doppel-Training der Jugend gewannen Jacqueline Rantsch und Noah Hanfland. Danach verabschiedeten sich alle und sind in den wohlverdienten Feierabend entlassen worden.
Sonntag
Mentalcoaching mit Markus Koch – Kondition für den Kopf
Am Sonntag stand ein Mentalcoaching mit Markus Koch an.
Im Alter von 20 Jahren absolvierte er seine erste Trainerausbildung und von 2010 bis 2013 war er als Trainer der Nationalmannschaft Crossbow beim Deutschen Schützenbund tätig. Seine Sportler konnten in diesem Zeitraum mehr als 25 internationale Titel erzielen, darunter 14 Weltmeistertitel. Aufgrund der im Schießsport auch unter maximalem Wettkampfdruck geforderten Höchstpräzision förderte Markus Koch von Beginn seiner Trainertätigkeit an die konsequente Ausweitung des mentalen Repertoires seiner Sportler.
Seit 2010 arbeitet Markus Koch als Mentaltrainer, Coach und Speaker, betreut (Profi-)sportler im Rahmen intensiver Einzelmaßnahmen, hält Vorträge – u. a. für Führungskräfte der Bayerischen Polizei – und veranstaltet Workshops und Seminare.
Markus Koch gab eine kurze Einweisung was Mentalcoaching mit Profisport, insbesondere für uns mit dem Dartsport zutun hat. Der Sinn eines solchen Coaching ist, das man im Wettkampf und Stressigen Situationen mental fit und fokussiert bleibt. Markus Koch gibt im laufe seines Kurses diverse Tipps und Hilfestellungen wie dieses zu erreichen ist, was von allen Teilnehmern sehr positive angenommen wurde. Es wurden viel unterschiedliche Sportarten gezeigt, die aber alle eins gemeinsam haben – in entscheidenden Situationen ist es nicht nur wichtig körperlich stark zu sein, sondern auch Mental. Ein wichtiger Bestandteil ist die Atmung. Markus Koch zeigte den Teilnehmern Atemübungen, das sogenannte „Erden“ oder den Gedankenstopp um sich in stressigen Situationen wieder zu fokussieren. „Das nächste Gefühl ist nur eine Sekunde entfernt!“
Zum Abschluss ist Markus Koch auf Fragen der Teilnehmer eingegangen und hat versucht im direkten Gespräch Hilfestellung mit persönlichen Problemen zu geben.
Abschlussgespräche
Zum Ende des Kaderlehrgangs führte Bundestrainer Dirk Wurzler eine kleine Diskussionsrunde an für den nächsten möglichen Lehrgang und sammelte Ideen und Konstruktive Kritik für diesen. Im Anschluss verabschiedete Axel Krauss alle Teilnehmer und bedankte sich nochmals beim TSV Ginnheim für die tolle Bewirtung.